August 14, 2023

Streiten will gelernt sein – Streitereien unter Kindern begleiten

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Intro:


Ständiger Streit unter Kindern zehrt an den Nerven. Das steht fest! Doch was kannst du tun, wenn die Kinder sich nicht einmal die Butter auf dem Brot gönnen? Wenn die Cornflakes akribisch abgezählt werden und wenn einer nicht mehr aus dem Autofenster des anderen gucken darf?

Alle Eltern kennen das wohl, nicht nur unter Geschwisterkindern, sondern auch mit Spielpartner:innen. Kinder streiten. Und das oft. 

Das erfährst du in dieser Folge:

  • Warum streiten Kinder so viel und so oft?
  • Wie streiten Kinder weniger?
  • Warum ist Streit für uns Menschen zu schwer aushaltbar?
  • Tipps und Impulse, um Streit unter Kindern zu begleiten

Übrigens: 

  • Natürlich kann ich in dieser Folge nicht alle tiefergehenden Fragen zu Konflikten beantworten. Daher gibt es genau zu diesem Thema auch noch einen Know-Wow-Abend am 16.-08.2023 um 20:30 Uhr 🥳

Hier kannst du dich direkt anmelden!

  • Da gehe ich näher auf Fragen ein wie z.B.:
    • Wie begleite ich konkret einen Streit und wie mache ich das z.B., wenn Kinder unterschiedlich in ihrer Entwicklung sind und unterschiedliche Unterstützung brauchen? 
    • Bis wann und wohin kann ich die Kinder denn “machen lassen”, wann muss ich eingreifen? 
    • Wie erfülle ich diese unendlichen Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit? 
    • Wie gehe ich damit um, wenn die Kinder handgreiflich werden oder sich mit Worten ärgern? 

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  • 1 x im Monat beantworte ich Fragen von euch ausführlich im Podcast. Hast du auch eine konkrete Frage, um dein Kind besser zu verstehen? 
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Achtung, Fertig, Los - Ohne Streit zur Kita

Erfahre in meinem Workbook "Achtung, Fertig, Los - Ohne Streit zur Kita", wie du mit deinem Kind endlich stressfrei ohne Wutanfall und Streit von zuhause zur Kita aufbrechen kannst!

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Wir müssen nicht jeden Streit klären.

Manchmal gehts gar nicht um die Sache, um die gestritten wird, sondern ums Streiten an sich.

Streiten ist ein Lernfeld! 

Streiten ist wichtig, auch wenn es uns nervt. Warum es uns nervt, darauf schauen wir noch, versprochen!

Warum ist Streiten wichtig?

Konstruktives Streiten lernen ist unheimlich wichtig für die kindliche Entwicklung und auch wir Erwachsene können dabei viel lernen. Zu Beginn möchte ich dir zur Reflexion einige Fragen stellen:

  • Kannst du gut streiten? 

  • Wie streitet ihr z.B. in eurer Partnerschaft, falls eine vorhanden ist?

  • Wie gehst du mit Konflikten im familiären Umfeld um und im Kollegenkreis?

Kinder lernen beim Streiten sich durchzusetzen oder auch wann es besser ist nachzugeben, zu verhandeln. Sie lernen nach und nach, ihre spontanen Impulse zu unterdrücken und mehr oder weniger zivilisiert miteinander zu reden. 

Das sind hehre Ziele, die viele Erwachsene nicht erreichen. Wenn ich mich mal so umschaue in meinem Umfeld, dann haben viele Erwachsene kein konstruktives Streiten gelernt. Und viele Erwachsene haben dadurch keine Ahnung, wie sie Kinder dabei gut begleiten sollen.

Es geht nämlich beim Streiten immer darum, dass unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander treffen und wir irgendwie versuchen, die Erfüllung unserer Bedürfnisse durchzusetzen. Und hier ist schon die erste Herausforderung. Es wäre doch viel schlauer, wenn wir versuchen würden, Lösungen zu finden, wie die Bedürfnisse aller erfüllt werden, anstatt uns nur um unsere eigenen zu scheren. Doch wir alle haben gelernt, dass es im Streit Gewinner und Verlierer gibt. Siege und Niederlagen. Das ist Teil des Problems. Aufgrund unserer Sozialisierung wollen wir alle Rechthaben und mit einem Sieg aus einer Diskussion hervorgehen. 

Wie stark unsere Prägungen, Glaubenssätze und Sozialisierung auf unser gegenwärtiges Handeln wirkt, habe ich in dieser Folge beschrieben: Wie du mit deiner eigenen Wut umgehen kannst.

Ein Grund dafür, warum wir so sozialisiert wurden, ist z.B. dass viele von uns mit sehr viel Machtausübung erzogen wurden. Mit Macht und Druck wurden wir als Kinder häufig zu etwas gezwungen, überredet, usw. um ein bestimmtes Verhalten zu erreichen. Und wenn wir uns als Kinder damals unterworfen und getan haben, was von uns verlangt wird, dann war alles gut. Dann war der Familienfrieden gesichert und wir wurden gelobt, gemocht und belohnt. 

Doch unterschwellig sind die Bedürfnisse, um die es ging, halt trotzdem nicht ansatzweise erfüllt und das führt zu Unzufriedenheit und langfristig zu Bewältigungsstrategien, um damit klarzukommen. z.B. Feindseligkeit, Ärger, Wutanfällen, Regelverstößen, aber auch sowas wie schmeichelndes, angepasstes Verhalten, Furcht, Schüchternheit,...

Bei den meisten Streitereien von Kindern geht es ums Aushandeln über Ressourcen. Bei Geschwistern nochmal intensiver um die Aufmerksamkeit der Eltern. Und das ist okay! Die Existenz eines Geschwisterchens oder eines sehr engen Spielpartner:s kann zu riesigen Ängsten führen, nicht genug zu bekommen. Nicht genug zu sein. Nicht gut genug zu sein. Das ist klug, denn: Wer die meiste Aufmerksamkeit von Erwachsenen bekommt, hat nun mal schon immer die besten Überlebenschancen gehabt. 

Was brauchen unsere Kinder also, um nicht ständig um Ressourcen streiten zu müssen?

Sie brauchen Tools, um ihre Probleme lösen zu können. Sie brauchen Handwerkszeug, um ihre Bedürfnisse zu verbalisieren. Dazu wäre es hilfreich, wenn auch wir Erwachsenen unsere Bedürfnisse verbalisieren und das entsprechend vorleben könnten 😉 Doch aus den bereits genannten Gründen: Erziehung mit Macht, Druck und Strafen fällt es uns oftmals schwer, Bedürfnisse zu benennen und zu sagen, was wir wirklich brauchen.

Warum halten wir Streitereien oftmals so schwer aus?

Du verspürst vielleicht - genauso wie ich übrigens - den Drang, die Situation schnell zu beenden. Aus unserer erwachsenen Perspektive ist ja völlig klar, wie die Situation gerecht werden könnte - doch für Kinder ist es das nicht. Sie haben oftmals ganz eigene Ideen, wie ein Problem gerecht gelöst werden könnte.

Wie bereits erklärt: Es ist für viele von uns schwer, über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Das liegt daran, dass wir einerseits nicht richtig gelernt haben, unsere Gefühle und Bedürfnisse in Worten auszudrücken und andererseits auch daran, dass viele von uns eher darin bestärkt wurden, Gefühle runterschlucken. Ach komm, ist doch nichts passiert. Stell dich nicht so an. Jetzt hör mal auf zu meckern. Ihr wollt doch schön spielen. Wir wollen doch hier einfach eine schöne Zeit miteinander haben. Teilt doch jetzt mal das Spielzeug. Wir tun alles, damit die Situation schnell vorbei ist. 

Tipps und Impulse, um Streit unter Kindern zu begleiten

Ich möchte dir ein paar Impulse mitgeben, wie du die Situationen für alle entspannter gestalten kannst:

1. Sei Dolmetscher:in und nicht Schiedsrichter:in

Das passiert häufig, was wahrscheinlich alle Eltern mit mehreren Kindern in Konflikten - seien es nun Geschwister oder Playdates -  kennen: Wir geraten oft schnell in eine Schiedsrichterposition und bestimmen darüber, wer hier gerade Recht oder Unrecht hat bzw. wem Unrecht getan wurde. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mich bei mehreren Kindern eher als Dolmetscherin, Vermittlerin zu sehen. 

2. Vor der Lösung des Konflikts geht es um die Validierung der Bedürfnisse!

For many children and adults, it is much more important to feel understood and seen than to find a quick solution. So invest time in perceiving the needs of the quarrelers. It is always important that needs are heard and understood first. 

3. You don’t need to find a solution FOR the children 😉  

This impulse is of course somewhat age-dependent: the younger the children, the more support they need. 

4. Learning to argue is a learning field! 

Look at the argument - even if it's annoying - as a learning opportunity. Just like learning to walk or talk, it's a learning process in which there are setbacks and progress.

5. It’s not about being right or winning or losing!

This principle should always be at the forefront of all problems that arise between children. Because we don't want to encourage competition, but cooperation. 

You may now be asking yourself: But how exactly do I do that? 

  • How do I specifically accompany an argument and how do I do this, for example, when children are at different stages of development and need different levels of support? 

  • Until when and to what extent can I let the children “do their thing” and when do I have to intervene? 

  • How do I satisfy these endless needs for attention? 

  • How do I deal with it when the children become violent or verbally annoy me? 

I would like to address these deeper questions in my next “Know-Wow evening”:

When things get heated - handle arguments between children with confidence.

Join us on August 16, 2023 at 8:30 p.m. 

That's the day after tomorrow! There will be a recording so you don't miss anything.

Know-Wow

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Hi, ich bin Annika, Expertin für frühkindliche Entwicklung und Spezialistin für die Beratung von Familien. Ich zeige dir, wie du dein Kind friedlich und bedürfnisorientiert durch die Autonomieentwicklung ("Trotzphase") begleitest.

Bedürfnisorientiert. Selbstbestimmt. Ganzheitlich.

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