Viele Eltern berichten mir immer wieder, dass das “Losgehen” ein Problem ist und dass es morgens ständig Stress gibt. Los zur Kita, Losgehen zu einem Termin.
In dieser Folge möchte ich dir helfen zu verstehen, warum es für dein Kind manchmal so schwierig sein kann. Ich zeige dir auf, was in deinem Kind vorgeht und warum es sich lohnt, diese Situationen sensibel zu begleiten. Und natürlich habe ich am Ende auch noch ein paar Impulse mitgebracht, wie vielleicht der Weg zur Kita oder auch andere Situationen im Alltag wieder leichter werden!
Das erfährst du in dieser Folge:
- Warum haben Kinder oft Schwierigkeiten mit dem Losgehen und Übergängen im Alltag?
- Wie beeinflussen Stress und Zeitdruck der Eltern das Verhalten des Kindes?
- Welche Strategien helfen, Übergänge sanfter zu gestalten und Machtkämpfe zu vermeiden?
Übrigens:
- 1 x im Monat beantworte ich Fragen von euch ausführlich im Podcast. Hast du auch eine konkrete Frage, um dein Kind besser zu verstehen?
- Schick sie mir per Mail oder per Whatsapp: 015259079969
- Es gibt wieder freie Kapazitäten für meine Beratung. Hast du also ein konkretes Anliegen oder eine Herausforderung mit deinem Kind, dann vereinbare ein kostenfreies Erstgespräch, damit ich dich unterstützen kann:
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"Achtung, Fertig, Los - Ohne Streit zur Kita"
Erfahre, wie du mit deinem Kind endlich stressfrei ohne Wutanfall und Streit von zuhause zur Kita aufbrechen kannst!

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"Achtung, Fertig, Los - Ohne Streit zur Kita"
Erfahre, wie du mit deinem Kind endlich stressfrei ohne Wutanfall und Streit von zuhause zur Kita aufbrechen kannst!
Der Aufbruch von Zuhause bereitet euch immer wieder Schwierigkeiten!
Vielleicht merkst du schon, wie sich allein beim Gedanken an den bevorstehenden Aufbruch alles in dir zusammenschnürt. Der nächste Machtkampf, der nächste Wutanfall deines Kindes steht bevor und dann haben dich auch schon mehrfach die Kita-Leitung bzw. die Erzieherinnen angesprochen, wie wichtig es ist, dass ihr pünktlich seid. Denn sonst darf dein Kind nicht am Morgenkreis teilnehmen.
So kommt es dazu, dass der Tag schon mit mehreren Wutanfällen und Machtkämpfen beginnt:
Schon wenn ihr euch anziehen wollt, du bald losgehen möchtest und dein Kind spürt, dass du unter Druck stehst. Du hast schon mindestens fünf mal gesagt, dass es sich jetzt bitte anziehen soll. Währenddessen packst du nebenbei schon mal die Tasche, bereitest das Frühstück zum Mitnehmen vor und wenn du wieder zu deinem Kind kommst, ist immer noch nich ts passiert. Die Kleidung liegt immer noch unangetastet da und du spürst die Ungeduld in dir aufsteigen.
Welche Gedanken kommen in dir auf, wenn sich diese Situation bei euch wiederholt abspielt? (Es gibt kein richtig oder falsch. Mögliche Gedanken könnten sein: “Wieso klappt das bei uns nicht?”, “Er kann sich doch schon längst alleine anziehen”, “Es nervt!”, “Wieso muss ich das so oft sagen, wieso funktioniert es nicht einfach?”)
Doch was passiert, wenn dein Kind spürt, dass du so langsam unter Druck gerätst?
Es löst Unsicherheit bei deinem Kind aus und aktiviert das Bindungsbedürfnis! Das kann dazu führen, dass dein Kind sich noch mehr verweigert. Der Druck und die Ungeduld werden größer, sodass du einsteigst in den Machtkampf mit deinem Kind. Leider führt das nur dazu, dass ihr beide schlecht gelaunt in der Kita ankommt und dein Kind sich unter diesen Umständen noch schlechter von dir lösen kann! Der nächste Gefühlssturm ist dann schon vorprogrammiert 🙁
Neben zunehmender Verweigerung kann es aber auch sein, dass dein Kind immer neue Spiele initiiert - und du fühlst dich langsam total veräppelt. Schließlich willst du jetzt nicht spielen, sondern einfach los. Doch auch dieses Initiieren von Spielen kann aus einem Bindungsbedürfnis heraus entstehen. Dein Kind spürt deinen Unmut und deine Verärgerung und tut das, was sonst gut klappt, um zu dir eine Verbindung aufzubauen.
Für dein Kind ist es nicht nachvollziehbar, warum du dadurch wütender wirst - sonst gehst du schließlich gern auf die Spiele ein. Das verunsichert dein Kind noch mehr, sodass die Situation schwieriger wird, du gestresster und ihr euch vielleicht irgendwann anschreit.
Du fragst dich jetzt vielleicht, warum das so schwierig ist? Du weißt ganz genau: dein Kind kann sich eigentlich schon alleine anziehen. Wieso klappt es dann nicht, wenn ihr gleich losgehen wollt? Es würde schließlich sehr vieles erleichtern, wenn dein Kind sich schon einmal anzieht, während du noch die letzten Vorbereitungen triffst.
Kleine und große Übergänge bedeuten Herausforderungen für Dein Kind
Es sind die Übergänge im Tagesablauf, die schwierig sind. Jeder noch so kleine Übergang in eurem Alltag kann für dein Kind schwierig sein und bietet somit Konfliktpotential. Es fängt schon früh am Tag an: Mit Schlafanzug ausziehen, waschen, anziehen und setzt sich fort mit dem Frühstücken, fertig machen zum Rausgehen, Losgehen, wieder nach Hause aufbrechen, ausziehen und dann noch Hände waschen und wieder spielen. Eine häufig schwieriger typischer Übergang ist z.B. auch nach einer Mahlzeit, wenn dann die “freie Spielzeit” anfängt. Viele Kinder befinden sich dann in einer Art “luftleeren Raum” und wissen nicht so richtig etwas mit sich anzufangen.
All diese kleinen Übergänge stellen für dein Kind kleine Herausforderungen dar. Vor allem und besonders dann, wenn sie unter Zeitdruck erfolgen.
Menschen sind Gewohnheitstiere!
Damit du auf dein Kind entsprechend eingehen kannst, ist es wichtig zu verstehen, warum diese Situationen eine Herausforderung für dein Kind darstellen.
Wie fühlst du dich, wenn du etwas angefangenes plötzlich abbrechen musst?
Stell dir vor, du hast gerade etwas angefangen und wirst unterbrochen. Plötzlich musst du dich anziehen und von zuhause aufbrechen.
“Übergänge” sind vielfältig: Sie sind gekennzeichnet durch einen Wechsel von Aktivitäten, einem Raumwechsel, einem Wechsel von Spielpartnern oder auch der Wechsel der Bezugsperson! All diese im Alltag schnell stattfindenden Übergänge können dein Kind herausfordern. Denn häufig sind damit Fremdbestimmung und z.B. auch Wartezeiten verbunden.
Wie eben erklärt: Dein Kind ist ein Gewohnheitstier und entwicklungspsychologisch noch nicht in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Somit will es zuhause einfach weiterspielen, statt loszugehen und fühlt sich durch den plötzlichen Aufbruch überfordert. Für dein Kind ist der plötzliche Aufbruch "unberechenbar", da er wenig vorhersehbar ist. Beim Weg in die Kita steht zusätzlich eine Trennung bevor. Je nach Alter weiß dein Kind schon, dass es sich bald von dir verabschieden muss und will daher deshalb den Weg in die Kita gar nicht erst antreten.
Zudem haben Kinder noch kein Gefühl für Zeit. Dein Kind kann noch nicht nachvollziehen, warum es genau JETZT frühstücken oder sich die Schuhe anziehen soll. Das heißt, es macht auch überhaupt keinen Sinn, wenn du versuchst deinem Kind Druck zu machen mit Sätzen wie “Wenn du jetzt nicht kommst, dann…” oder “Ich zähle bis drei”. Vielleicht wird dir dein Kind folgen, aber wahrscheinlich eher aus Angst und Druck. Somit führen solche Sätze eher zu einem kleinen Knacks in eurer Beziehung.
Vielleicht ist dein Kind auch gerade einfach durch viele andere Entwicklungsschritte, die in seinem Gehirn ablaufen, mit der Aufgabe, sich jetzt anzuziehen, überfordert! Denn für solche Aufgaben muss eine Handlungsplanung stattfinden, das Kind muss quasi sein “Script” abrufen. Auch wenn dein Kind sich eigentlich schon anziehen kann: Manchmal tritt dieses Wissen aber in den Hintergrund, weil zu viel auf einmal gefordert ist.
Damit du zuhause deine Situation mal analysieren kannst, möchte ich dir ein paar Fragen mit auf den Weg geben, über die du nachdenken kannst:
- In welcher Situation ist dein Kind gerade? Ist es vertieft in ein Spiel, ist es hungrig?
- Wie erfährt dein Kind, dass gleich etwas neues passiert? Sagst Du Bescheid oder gibt es vielleicht ein bestimmtes Kuscheltier, das beispielsweise immer zum Zähneputzen erscheint?
- Kannst du verschiedene Wahrnehmungskanäle ansprechen, um dein Kind vorzubereiten und zu begleiten? Ein Zeichen auf einem Tagesplan (z.B. ein Magnet), eine sanfte Berührung an der Schulter, ein bestimmtes Lied, was ihr immer zum Anziehen oder zum Aufräumen nach dem Spielen anstimmt?
- Ist es den Machtkampf bzw. den Streit jetzt wert, um pünktlich zu sein? Oder ist es vielleicht besser, 5 Minuten gelassen und ohne Streit zu spät zu kommen, als in einem Machtkampf verwickelt und total zerstritten trotzdem zu spät zu kommen! Investiere Zeit, um Zeit zu gewinnen.
Das klingt alles einfacher als es ist - ich weiß. Sollte es sich für dich weiter schwierig gestalten, dann melde dich gerne für eine individuelle Beratung bei mir!