Es gibt etwas, das wünschen sich wohl alle Eltern während der Trotzphase ihres Kindes. Kooperationsbereitschaft! Gerade, wenn das Kind so richtig wütend “trotzt”, schleichen sich da Gedanken ein wie z.B. “Kann das Kind nicht einmal einfach “mitmachen” und kooperieren?” - und ich finde es nichtmal schlimm. Jeder von uns erhofft sich Leichtigkeit und einen entspannten Alltag. Kompromissbereitschaft, Kooperationsbereitschaft, es gibt viele Worte, die beschreiben, was ihr Eltern euch wahrscheinlich erhofft. Wir wünschen uns doch alle, dass der Alltag leicht von der Hand geht und reibungslos läuft. Vor allem in der “Trotzphase”. Wie du die Chance auf Kooperations- und Kompromissbereitschaft erhöhen kannst, erfährst du jetzt!
Das erfährst du in dieser Folge
- Die Fähigkeit zu kooperieren muss “gelernt” und ausgehandelt werden.
- Wann können Kinder Kooperationsbereitschaft lernen.
- 3 Tipps, wie du die Kooperations- und Kompromissbereitschaft erhöhen kannst.
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Kompromissbereitschaft will gelernt sein
Kooperation verlangt einiges von deinem Kind. Es steckt im Alter von 0-3, genau genommen sogar noch einen Tick länger, in der Phase der Ich-Entwicklung und beginnt, seinen eigenen Willen zu entdecken. Der “Wille” ist etwas, was so oft negativ besetzt ist. Kennen wir doch alle die blöden Aussagen “der will nur seinen Willen durchsetzen”, “die will wieder nur ihren WIllen kriegen” oder noch schlimmer: “Kinder, die was sollen, kriegen was auf die Bollen”. Diese Botschaften kommen aus der sogenannten “schwarzen Pädagogik” kommen und wie diese noch immer nachwirkt, kannst Du z.B. hier bei Sina nachlesen.
Aber die Entwicklung des eigenen Willens ist so so wichtig für dein Kind. Es erkennt so langsam, dass es eine eigenständige kleine Person ist und beginnt, sich aus der Symbiose mit seiner Hauptbezugsperson zu lösen.
Dein Baby beginnt die Welt zu entdecken und wird ein Kleinkind mit eigenständiger Persönlichkeit
- Symbiose bedeutet, dass dein Kind im ersten Lebensjahr noch gar nicht weiß, dass es selbst auch so ein Mensch ist wie zum Beispiel Mama und Papa. Es fühlt sich völlig eins mit seinen versorgenden Bindungspersonen.
- Doch dann beginnt dein Baby, die Welt zu entdecken und es entdeckt, dass es Wünsche und Ideen hat, Dinge zu tun. Oder etwas zu bekommen. Oder etwas bestimmtes zu essen Die Liste ist lang...
- Was dein Kleinkind noch nicht kann, ist zu verstehen, dass Du eine andere Vorstellung von Dingen hast. Ihm fehlt der Perspektivwechsel und die Fähigkeit, sich in dich hineinzuversetzen. Das entwickeln Kinder erst ab 3-4 Jahren. Wenn du also andere Pläne, Wünsche und Bedürfnisse hast als dein Kind, ist das für dein Kind erstmal unvorstellbar. Es braucht hier von dir manchmal Orientierung und Führung, um sich auf Abläufe und Aktivitäten einstellen zu können. Doch damit dein Kind zufrieden ist und weiter seinem natürlichen Forscher- und Entdeckerdrang folgen mag, sollte es auch die Erfahrung machen, dass seine Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen werden. Du solltest also die Ideen deines Kindes nicht übergehen, nur weil du die erwachsene Person bist und “das jetzt einfach so bestimmst”.
- Versucht, ein gutes Gleichgewicht aus der Erfüllung der Bedürfnisse aller Familienmitglieder herzustellen. Das geht - besonders bei vielen Familienmitgliedern - nicht immer. Doch häufig zählt auch schon, dass das Kind in seinem Bedürfnis gesehen und ernstgenommen wird. Das muss nicht zwangsläufig die Erfüllung jedes einzelnen Bedürfnisses bedeuten. Denn auch Frustrationstoleranz ist eine wichtige Fähigkeit, die das Kind - auf dem Weg zum ICH - begleitet lernen sollte.
3 Tipps, wie Du die Kompromissbereitschaft deines Kindes erhöhst
Um die Kompromissbereitschaft deines Kindes zu fördern, braucht es eigentlich nur 3 Dinge:
Tipp 1: Wünsche ernst nehmen
- Dein Kind sollte die Erfahrung machen, dass du ehrlich versuchst, an seinen Gefühlen teilzuhaben. Dann kann es viel eher von einem Wunsch “ablassen”, wenn er nicht erfüllbar ist. Auch wenn wir alle Gefühle des Unwohlseins bei unseren Kindern vermeiden wollen und am liebsten “schnell abstellen wollen”, hilft es, erstmal die Gefühle zuzulassen. Wünsche ernst zu nehmen, bedeutet nicht direkt, jeden Wunsch zu erfüllen. Aber allein die Botschaft “ich sehe dich in deinem Schmerz” und die Tränen der Vergeblichkeit zu weinen, hilft deinem Kind, sich ernst genommen zu fühlen.
Tipp 2: (Mit)bestimmen lassen
- Wenn dein Kind ehrlich mitbestimmen kann oder auch mal ganz bestimmen darf, wird es in anderen Situationen kompromissbereiter sein. Das kennen wir doch auch von uns selbst. Niemandem von uns bricht ein Zacken aus der Krone, wenn wir unserem Kind mal etwas erlauben oder zugestehen, wozu wir eigentlich lieber “Nein” gesagt hätten. Was passiert schon schlimmes? Ich verspreche dir eines hoch und heilig: Dein Kind wird davon kein böser Tyrann werden!
Tipp 3: Auch kompromissbereit sein
- Wenn dein Kind die Erfahrung macht, dass auch Du manchmal kompromissbereit bist und ihm in seinen Wünschen entgegenkommst, wird es ebenfalls kooperationsbereit sein. Es ist doch wie immer ein Geben und Nehmen. Bei KollegInnen, NachbarInnen, Bekannten, weiteren Familienmitgliedern genauso, wieso sollte es bei Kindern anders sein?
- Eigentlich verfolgt ihr das gleiche Ziel: Eine schöne Zeit miteinander haben. Zum Abschluss empfehle ich dir noch meinen Beitrag zum Thema "Übergänge sanft gestalten" als weiteren Baustein, um Wutanfälle deines Kindes zu reduzieren.
Melde dich gern für meinen kostenlosen Workshop an
- Melde dich auch gerne zu meinem kostenlosen Workshop "Konsequent sein - ohne zu schimpfen" am 29. oder 30.09.2021 um 20:30 Uhr an. Dort erfährst du 3 Schritte, wie du Wutanfälle gelassen begleiten kannst.