Juli 31, 2023

Mein Kind spuckt mich an – was tun?

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Intro: 

Ganz ehrlich, beim Spucken hört der Spaß auf! Wenn mein Kind sich das trauen würde, dann wäre aber was los! Hallo Erziehung mit Angst und Druck und emotionaler Erpressung. Einige von euch kennen es, wenn Kinder plötzlich zu spucken beginnen. Und damit ist nicht gemeint, dass sie forschen und mit ihren Körperflüssigkeiten experimentieren, sondern ganz bewusst im Streit, im Konflikt spuckt dich dein Kind an. Für viele Erwachsene ist hier eine Grenze erreicht, doch wieso ist genau dieses Thema so ein besonderer Aufreger?! Und wie könntest du damit umgehen?

Das erfährst du in dieser Folge:

  • Warum spucken Kinder?
  • Warum löst gerade (An)spucken so eine heftige emotionale Reaktion bei uns aus?
  • Wie kann ich damit umgehen?

Du willst mehr?

Übrigens: 

  • 1 x im Monat beantworte ich Fragen von euch ausführlich im Podcast. Hast du auch eine konkrete Frage, um dein Kind besser zu verstehen? 
    • Schick sie mir per Mail oder per Whatsapp: 015259079969
  • Es gibt wieder freie Kapazitäten für meine Beratung. Hast du also ein konkretes Anliegen oder eine Herausforderung mit deinem Kind, dann vereinbare ein kostenfreies Erstgespräch, damit ich dich unterstützen kann:

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Know-Wow-Abend Hauen, Kratzen, Beißen

21. Mai 2025

"Wenn Kleinkinder, hauen, kratzen oder beißen..."

Erfahre in meinem online Know-Wow-Abend, warum Kleinkinder hauen, kratzen oder beißen und wie du in solchen Situationen reagieren kannst.

Know-Wow-Abend Hauen, Kratzen, Beißen

21. Mai 2025

"Wenn Kleinkinder, hauen, kratzen oder beißen..."

Erfahre in meinem online Know-Wow-Abend, warum Kleinkinder hauen, kratzen oder beißen und wie du in solchen Situationen reagieren kannst.

Inhalt:

Wie äußern sich Eltern zum Anspucken?!

Ich habe mal eine kleine Recherche im Internet dazu gemacht, was Eltern so dazu sagen:

“Wenn sich ein 5-Jähriger so abartig benimmt, würde ich ganz sicher nicht mehr über logische Konsequenzen nachdenken …”

“... und das hier angeführte Argument "Das ist eine Phase und Du musst da durch" finde ich bei einem Vorschulkind hochgradig lächerlich…”

“... ich würde dem Jungen sämtliche Privilegien entziehen plus Ausschluss vom Familienleben, bis er sich wieder unter Kontrolle hat.”

“…Ganz sicher würde ich da nicht ruhig reden oder irgendetwas erklären (ist dein sohn so zurückgeblieben, dass er mit 5 noch nicht peilt, dass man menschen nicht anspuckt???).”

“…Ganz klar würde ich erst mal duschen gehen und dann mindestens bis zur ernstgemeinten Entschuldigung UND Wiedergutmachung ganz sicher nichts mehr mit meiner Tochter machen, was irgendwie angenehm für sie wäre”

“…Einmal hat er meine Oma angespuckt, wofür er was von ihr was auf den Mund bekommen hat. Danach hat er es bei ihr nie wieder gemacht. Allerdings hätte ich selbst es nie bei ihm gemacht, so ging die Spuckerei weiter. ”

“…Beim 2.mal *Steine können gerne fliegen* hätte es von mir was auf den Mund gegeben.”

Ein kleiner Auszug aus Vorschlägen aus einem Eltern-Forum, was wäre, wenn das Kind spuckt. 

Wut, Verzweiflung, Überforderung

Wie geht es dir damit, wenn du das hörst? Spür mal in dich hinein. 

Bei der ein oder anderen Aussage denkst du vielleicht: Ja, das habe ich auch schon mal gedacht. Solche Gedanken gehen mir auch durch den Kopf. 

Ich spüre in mir, wenn ich das lese, erstmal den Impuls “Wut” und ganz viel “Empörung”, denn ich möchte die Kinder verteidigen (ohne das Verhalten gutzuheißen), ich spüre Ungeduld, weil wir doch inzwischen so viel über kindliche Aggressionen und Bindungsforschung wissen. Doch ich kann nicht davon ausgehen, dass andere Menschen vom gleichen Ausgangspunkt kommen wie ich. 

Daher kommt direkt nach der Selbsteinfühlung, was diese Aussagen bei mir auslösen, erstmal die Fremdeinfühlung. Was geht in diesen Eltern vor, die angespuckt werden?

Ich lese hier ganz viel Wut, die sich in dann in adultistischen Verhaltensweisen gegenüber den Kind äußern. 

Was ist Adultismus?

Adultismus ist eine Form der Diskriminierung aufgrund des Alters eines Menschen. Menschen, die sich adultistisch verhalten, üben ihre Macht gegenüber einem jüngeren Menschen aus, weil sie ihr Bedürfnis und ihr Vorhaben als wichtiger ansehen und daher dem jüngeren Menschen, der zumeist auf das Wohlwollen der älteren angewiesen ist und von diese abhängig ist, Wünsche absprechen.

Jetzt denkst du vielleicht: Mich oder jemandem anderen anspucken ist aber doch kein Bedürfnis, dem ich gleichwürdig begegnen will! 

Valider Einwand, auf den gehen wir noch ein. 

Zurück zur Fremdeinfühlung. Hinter der Wut, die sich sehr deutlich zeigt, lese ich und spüre ich ganz viel Überforderung und Hilflosigkeit und das Gefühl, nicht wertgeschätzt zu sein.

Das äußert sich z.B. im Liebesentzug:

“…mindestens bis zur ernstgemeinten Entschuldigung UND Wiedergutmachung ganz sicher nichts mehr mit meiner Tochter machen, was irgendwie angenehm für sie wäre”, 

“…sämtliche Privilegien entziehen plus Ausschluss vom Familienleben, bis er sich wieder unter Kontrolle hat”

oder in Abwertung des Gegenübers:

“… (ist dein sohn so zurückgeblieben, dass er mit 5 noch nicht peilt, dass man menschen nicht anspuckt???).”

Einmal zur Einordnung: Natürlich ist Anspucken kein Verhalten, was okay ist. Doch als erwachsene Person darauf mit Liebesentzug und Demütigung zu antworten, ist ebenfalls NICHT okay. 

Liebesentzug und Abwertung geben dem Kind keine Rückschlüsse darauf, wie es sich verhalten kann. 

Nochmal zu dem inneren Einwand, der sich vllt bei der ein oder anderen Person gemeldet hat: Natürlich ist Spucken kein Bedürfnis. Spucken ist eine Strategie, um sich einen Wunsch oder ein Bedürfnis zu erfüllen. Um aufzuzeigen, dass gerade etwas für das Kind nicht stimmt. 

Unsere Aufgabe, als diejenigen, die die Verantwortung für die Beziehung tragen, ist es, hinter das nach außen sichtbare Verhalten zu schauen. Was bewegt dieses Kind dazu, sich so zu verhalten?! Anstatt einfach nur das Verhalten zu kritisieren, denn wenn wir nur das Verhalten kritisieren, weiß das Kind nicht, wie es sich verhalten kann.

Doch das zu schaffen, ist unheimlich schwierig, wenn wir selbst in einem Gefühlschaos aus Überforderung, Hilflosigkeit, Enttäuschung, Traurigkeit, Verzweiflung und dem Gefühl, nicht genug wertgeschätzt zu werden, stecken. 

Was passiert in mir, wenn mein Kind mich anspuckt?

Wir müssen uns in uns selbst reinspüren: Wie geht es mir damit, wenn so etwas passiert? Wieso fühle ich mich hier durch mein Kind, was in Not ist, so gedemütigt und nicht wertgeschätzt?! Was brauche ich, um mit meinem Kind, das gerade dieses Verhalten zeigt, in Verbindung zu gehen?!

Diese Fragen lassen sich nicht in einer Podcastfolge beantworten, aber ich möchte sie dir mitgeben für die nächste Konfliktsituation, die bei euch in der Familie entsteht. Denn natürlich geht es gar nicht nur um das Spucken. Es geht um viel mehr, es geht um die allgemeine Atmosphäre, die ihr euch in der Familie erschafft, wie ihr miteinander umgeht. 

Warum spuckt ein Kind?

Wenn ein bestimmtes Verhalten immer wieder auftritt, müssen wir uns fragen, was gerade los ist. Ganzheitlich betrachtet. Und wir sollten die Situation vor, während und nach dem Verhalten betrachten! Welche Stressoren treten auf? Was gibt es gerade oder vor einiger Zeit für Entwicklungen?

Mögliche Gründe sind vielfältig: Überwältigt von Frustration und Wut, Überreizung, Unter- oder Überforderung, Strategien testen, keine andere Art sich zu verhalten zur Verfügung haben

Spucken ist ein "mächtiges" Instrument für Kinder, es ist eine große mundmotorische Leistung. Es ist ein Ventil, um Wut und Frust körperlich loszuwerden. Es ist ganz normal, dass Kinder primär immer körperlich reagieren! Damit haben sie eine ganz konkrete Möglichkeit, etwas zu bewirken.

Wie reagiere ich, wenn mein Kind mich anspuckt?

Oftmals reagieren wir selbst im Affekt auf das Verhalten des Kindes und nicht auf das Bedürfnis, das dahinter steht.

Dabei gilt:

  • Ruhig bleiben
  • Klar die persönliche Grenze formulieren: Ich möchte nicht angespuckt werden! 
  • Auf Abstand gehen, sich selbst schützen 
  • Dabei präsent bleiben und in Beziehung bleiben

Es geht nicht nur um unser eigenes Bedürfnis der Wertschätzung und des Respekts, sondern wir müssen auch das Kind sehen in seiner Wut, Überforderung, Müdigkeit, Frust

Genau da, an dieser Stelle, wenn wir eigentlich lieber konsequent und radikal sein würden und durchgreifen würden, da setzt bedürfnisorientierte Erziehung an.

Da kommt unsere elterliche Verantwortung für die Situation ins Spiel.

In der nächsten Folge möchte ich mit euch über das Streiten sprechen. Denn Streiten will gelernt sein! Sowohl unter Kindern als auch zwischen Kindern und Erwachsenen. Wenn unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander treffen, ist es wichtig, dass ihr einen Weg findet, wie ihr miteinander in Verbindung kommt, ohne dass einer den anderen anspucken muss und ohne dass einer dem anderen mit Ausschluss aus dem Familienleben drohen muss.

Vielleicht fragst du dich auch:

  • Wie begleite ich konkret einen Streit und wie mache ich das z.B., wenn Kinder unterschiedlich in ihrer Entwicklung sind und unterschiedliche Unterstützung brauchen? 
  • Bis wann und wohin kann ich die Kinder denn “machen lassen”, wann muss ich eingreifen? 
  • Wie erfülle ich diese unendlichen Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit? 
  • Wie gehe ich damit um, wenn die Kinder handgreiflich werden oder sich mit Worten ärgern? 

Dazu wird es auch einen Know-Wow-Abend geben.

Merk dir das Datum ruhig schonmal vor:

16.08.2023 um 20:30 Uhr

Wenn die Fetzen fliegen - Streit unter Kindern souverän begleiten


Know-Wow

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Hi, ich bin Annika, Expertin für frühkindliche Entwicklung und Spezialistin für die Beratung von Familien. Ich zeige dir, wie du dein Kind friedlich und bedürfnisorientiert durch die Autonomieentwicklung ("Trotzphase") begleitest.

Bedürfnisorientiert. Selbstbestimmt. Ganzheitlich.

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