Ein kontroverses Thema: Warum Kinder nicht zum Teilen gezwungen werden sollten. Viele Eltern glauben, dass das Teilen eine wichtige Fähigkeit ist, die Kinder frühzeitig lernen sollten. Doch ist das wirklich der Fall? In dieser Folge werden wir überlegen, warum es manchmal besser ist, Kinder selbst entscheiden zu lassen, wann und mit wem sie ihre Spielzeuge teilen möchten und warum wir unsere Kinder lieber nicht um Teilen zwingen sollten. Wenn ein Kind nicht teilt, haben wir oftmals Angst, dass es auf uns Eltern schlechtes Licht wirft… was haben wir da nur für ein unsoziales Kind herangezogen?!
Das erfährst du in dieser Folge:
- Warum sollten wir nicht zum Teilen zwingen?
- Wie lernt mein Kind teilen?
- Tipps für den Umgang mit Eltern, die das anders sehen als du
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- Ein kontroverses Thema: Warum Kinder nicht zum Teilen gezwungen werden sollten. Viele Eltern glauben, dass das Teilen eine wichtige Fähigkeit ist, die Kinder frühzeitig lernen sollten. Doch ist das wirklich der Fall? In dieser Folge werden wir überlegen, warum es manchmal besser ist, Kinder selbst entscheiden zu lassen, wann und mit wem sie ihre Spielzeuge teilen möchten.
- Wenn ein Kind nicht teilt, haben wir oftmals Angst, dass es auf uns Eltern schlechtes Licht wirft… was haben wir da nur für ein unsoziales Kind herangezogen?!
- Anekdote vom Spielplatz: Habe das Bobbycar meiner Tochter ausgeliehen, weil sie gerade gerutscht ist. Sie ist sofort von der Rutsche runter und hat aufs Bobbycar gezeigt und gesagt “Ham”.
- Das Teilen wird oft als eine moralische Verpflichtung angesehen, die Kinder erfüllen müssen. Doch was oft vergessen wird, ist, dass es sich um eine komplexe soziale Interaktion handelt, bei der viele Faktoren eine Rolle spielen.
- Wenn Kinder gezwungen werden, ihre Spielzeuge zu teilen, kann dies zu negativen Auswirkungen haben.
- Es kann dazu führen, dass Kinder das Gefühl haben, dass ihre Eigentumsrechte nicht respektiert werden, was langfristig zu einem Verlust des Vertrauens in andere Menschen führen kann. “Ich kann mich eh nicht darauf verlassen, dass etwas wirklich mir gehört!”
- Für uns ist es nur eine Schaufel, aber für Kinder ist es ihr Besitz! Es ist wertvoll für sie, genauso wie für uns unser Smartphone oder ein Schmuckstück oder ähnliches.
- Ein wichtiger Aspekt beim Teilen ist Empathie. Kinder lernen mit zunehmender geistiger Reife und durch Vorbilder, sich in andere hineinzuversetzen und zu verstehen, wie es ihnen geht. Doch das Teilen sollte nicht erzwungen werden, sondern vielmehr als Möglichkeit dargeboten werden. Wenn Kinder die Wahl haben, ihre Spielzeuge zu teilen, können sie auch lernen, wie man auf andere Rücksicht nimmt. Durch die freiwillige Entscheidung, etwas zu teilen, können Kinder auch das Gefühl der Selbstbestimmung und Kontrolle über ihre eigenen Dinge behalten.
- Es ist ein Unterschied, ob ein Mensch sich aus freien Stücken entscheidet oder ob er sich gezwungen fühlt.
- Wir dürfen nicht vergessen, dass Kinder oft unterschiedliche Entwicklungsstadien durchlaufen und dass das Teilen für ein Kind in einem bestimmten Alter eine größere Herausforderung darstellen kann als für ein anderes Kind. Ein ganz kleines Einjähriges Kind kann oftmals noch viel einfacher teilen als ein Zweijähriges.
- Wenn Eltern versuchen, ihre Kinder zu zwingen, ihre Spielzeuge zu teilen, ohne die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsniveaus jedes Kindes zu berücksichtigen, können sie negative Auswirkungen auf das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl ihrer Kinder haben.
- Kinder beschützen ihre eigenen Ressourcen, das ist evolutionär sinnvoll so und genau so gewollt. Mit 2-3 Jahren sind sie noch komplett egozentrisch unterwegs und es wäre komplett an ihrer Entwicklung vorbei, wenn wir sie in dem Alter zum Teilen zwingen.
Teilen müssen erzeugt laut Laura Markham folgenden Lerneffekt:
- Eltern entscheiden, wer was bekommt und wann.
- Je lauter man schreit, desto eher bekommt man es.
- Ich muss mich beeilen mit dem Spielen, weil ich Dinge nicht so lange haben kann, wie ich sie brauche.
- Ich habe es - ich habe gewonnen.
- Ich muss es abgeben - ich habe verloren.
- Zeit ist knapp, Dinge sind knapp, Liebe ist knapp.
- Ich fühle mich ohnmächtig, wenn man mich zwingt etwas herzugeben - das wird der andere büßen!
- Meine Geschwister und ich konkurrieren um unsere Sachen.
- Ich muss versuchen, etwas so lange zu behalten wie ich nur kann.
Was können wir tun, damit ein Kind teilen lernt?
- Viele Eltern sind auf Spielplätzen sehr regulativ unterwegs und wollen den Kindern in ihren Interaktionen viel helfen.
- Empfehlenswert ist es, eher abwartend zu sein und zu schauen, wie die Kinder selbst mit der Situation umgehen.
- Sobald es natürlich handgreiflich wird oder ein Kind weint und traurig ist, sollten wir unterstützen.
- Es stärkt aber das Selbstvertrauen, wenn wir Kinder Probleme mit Gleichaltrigen selbst lösen lassen und manchmal finden sie Lösungen, die für beide okay ist, die für uns mit unserem Moralverständnis jedoch unfair scheint.
Immer wieder begegnen wir auf Spielplätzen Eltern, die das anders sehen als wir. Daher gebe ich dir noch einige praktische Tipps mit auf den Weg, wie man damit umgehen kann:
- Erkläre deine Gründe: Wenn andere Eltern darauf bestehen, dass die Kinder teilen sollen, könntest du sagen: "Mein Kind lernt gerade, seine eigenen Grenzen zu setzen und seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich möchte nicht, dass es gezwungen wird, seine Spielzeuge zu teilen, wenn es das nicht möchte."
- Versuche auch für die anderen Eltern Verständnis aufzubringen. Vielleicht warst du früher auch der Meinung, Kinder sollten teilen. Du könntest sagen: "Ich verstehe, dass Sie möchten, dass die Kinder miteinander teilen, aber ich glaube, dass mein Kind in diesem Moment nicht dazu bereit ist. Können wir vielleicht eine andere Lösung finden?"
- Vielleicht gibt es Alternativen, damit die Kinder ohne Teilen-Müssen miteinander spielen: Können die Kinder mit dem Traktor und dem Bagger gemeinsam was bauen? Können die Kinder tauschen?
- Bleibe gelassen und steh für dein Kind ein: Wenn andere Eltern darauf bestehen, dass dein Kind teilt, versuche, ruhig zu bleiben. Wir sind für unser Kind da und nicht für die anderen Eltern! Es ist also wichtig, dass wir unserem Kind vermitteln, dass es okay ist, seine Grenzen zu setzen und für seine Bedürfnisse einzustehen.
- Ermutige dein Kind, seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken. Sage ihm, dass es okay ist, "Nein" zu sagen und seine Spielzeuge nicht zu teilen, wenn es das nicht möchte.
Fazit:
- Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Teilen eine wichtige soziale Fähigkeit ist, die Kinder im Rahmen ihres Entwicklungsniveaus lernen können. Wir können vorleben, dass Teilen Freude bereiten kann und z.B. im gemeinsamen Spiel abwechseln (“Erst Du, dann ich”).
- Es ist jedoch genauso wichtig, dass Kinder die Kontrolle über ihre eigenen Dinge behalten und das Gefühl haben, dass ihre Eigentumsrechte respektiert werden.
- Wenn wir unseren Kindern die Freiheit geben, selbst zu entscheiden, wann und mit wem sie ihre Spielzeuge teilen möchten, können sie Empathie und Selbstbestimmung fördern. So können Kinder auch lernen, Verantwortung für ihre eigenen Handlungen zu übernehmen und gleichzeitig Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer zu nehmen.