Wackelzahnpubertät?! Auch wenn du dachtest, du hättest es mit der “Autonomiephase” im Kleinkindalter geschafft, die Entwicklung schreitet weiter voran. In den 1-2 Jahren vor der Einschulung geht es in vielen Familien nochmal richtig rund was Wutanfälle und Gefühlsstürme angeht. Viele Eltern berichten, dass Gefühlsstürme nun ein ganz anderes Level haben und dass die Stimmung zuhause sehr wechselhaft ist. Fast schon wie die echte Pubertät, als hätten sie einen mürrischen Teenager zuhause. In dieser Folge möchte ich eine Lanze brechen für die Kinder und all die großen Veränderungsprozesse, die sie gerade so durchmachen.
Das erfährst du in dieser Folge:
- Was ist die Wackelzahnpubertät? Woran erkenne ich, ob mein Kind mittendrin steckt?
- Wie kann ich mein Kind in der Wackelzahnpubertät begleiten?
- Wie bereite ich mein Kind auf große Veränderungen wie Einschulung vor?
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Hast Du schon mal von der Wackelzahnpubertät oder der Krise vor der Einschulung gehört?
Das ist - neben der gerade quasi überstandenen Autonomiephase - ein weiterer großer Umbruch im Leben eines Kindes und kann somit auch sehr herausfordernd sein. Tut mir Leid, es wird nicht leichter, aber “Groß werden” ist nun mal nicht leicht!
Auch wenn du dachtest, du hättest es mit der “Autonomiephase” im Kleinkindalter geschafft, die Entwicklung schreitet weiter voran. In den 1-2 Jahren vor der Einschulung geht es in vielen Familien nochmal richtig rund was Wutanfälle und Gefühlsstürme angeht. Viele Eltern berichten, dass Gefühlsstürme nun ein ganz anderes Level haben und dass die Stimmung zuhause sehr wechselhaft ist. Fast schon wie die echte Pubertät, als hätten sie einen mürrischen Teenager zuhause. In dieser Folge möchte ich eine Lanze brechen für die Kinder und all die großen Veränderungsprozesse, die sie gerade so durchmachen.
Als ich begonnen habe, rund um das Thema „Einschulung“ und die Krise vor der Einschulung zu recherchieren, stieß ich auf zahlreiche Blogbeiträge mit Checklisten.
Darin fanden sich...
- ...Informationen, was das Kind noch braucht,
- ...Informationen, wann es wirklich schulfähig ist,
- ...Pro- und Contra-Listen für die passende Schulform,
- ...Tipps, wie wir die Kinder darauf vorbereiten, dass sie Hausaufgaben machen müssen,
- ...Blogbeiträge, wie es den Eltern angesichts der nahenden Einschulung gehen könnte,
- ...wie Mama und Papa damit zurecht kommen, dass das Kind bald groß ist.
- Das mögen alles berechtigte Themen sein, doch trotzdem kam so leise in mir der Gedanke auf:
- Wer fragt sich eigentlich, wie es dem Kind mit der nahenden Umstellung geht?
- Von überall hört dein Kind, dass bald „der Ernst des Lebens“ beginnt! Wer ist dieser Ernst und warum reden alle von ihm? Viele Kinder freuen sich auf die Schule. Sie wissen, dass sie viel lernen werden. Endlich selber lesen und rechnen können!
- Doch die vielen unbekannten Dinge „drumherum“ machen auch Angst:
- Ein neuer Schulweg? Kenne ich schon Kinder? Kommen Freunde aus der Kita / Nachbarschaft mit? Darf ich dann nicht mehr in die Kita? Ich muss dann echt lange stillsitzen?
- Diese Ungewissheit deines Kindes äußert sich möglicherweise in starken Stimmungsschwankungen und Wutanfällen. Ich erlebe es in der Kita sehr häufig, dass die eigentlich “Großen”, die in der Kita auch schon ein stück weit Verantwortung für die Jüngeren übernehmen dürfen, plötzlich wieder so viel mehr Orientierung von uns Erwachsenen und ihren Bezugserzieher:innen brauchen.
- Diese Stimmungsschwankungen haben einen Namen:
- 6-Jahres-Krise oder Wackelzahnpubertät
- Diese sehr emotional anstrengende Phase des Umbruchs wird häufig die „6-Jahres-Krise“ oder die „Wackelzahnpubertät“ genannt.
Häufige Symptome sind zum Beispiel:
- Starke Wutanfälle
- Schnell wechselnde Stimmungen von „himmelhochjauchzend" bis "zu Tode betrübt“
- Je nach Stimmung wird die Schule herbeigesehnt und abgelehnt
- Innere Unzufriedenheit, Unwohlsein
- Zerrissenheit zwischen benötigter Nähe und Zuwendung und „Groß-Sein-Wollen“
- Gelegentlich auch ein „Rückfall“ in eine Art Baby-Phase
- Für alle Eltern ist das natürlich sehr herausfordernd: Eigentlich war doch längst eine gewisse Selbstständigkeit eingetreten und die Kinder “aus dem Gröbsten raus”. Daher fehlt manchmal das Verständnis für z.B. den Rückfall in “babyhaftes” Verhalten. Doch unseren Kindern ist nicht geholfen, wenn sie von uns hören “Du bist doch schon groß!”.
- Diese innere Zerrissenheit und Unsicherheit fordert die Psyche des Kindes sehr heraus. Es entwickelt sich weiter vom Kleinkind zum Schulkind und es werden ganz neue Erwartungen an das Kind herangetragen (“Schließlich kommst du bald in die Schule!”). Dadurch muss sich das Selbstbild des Kindes verändern und anpassen.
- Vielleicht erinnerst Du dich: Wie war es bei dir, als du zum Beispiel einen neuen Job angetreten hast oder als dein Baby geboren wurde: Riesige Umstellungen erfordern Zeit, um verarbeitet zu werden.
- Es sind große Veränderungsprozesse!
- Und Kinder brauchen zusätzlich noch unseren emotionalen Halt, unser “Aushalten” und müssen von uns emotional “getragen” werden.
- Wir sind die Leuchttürme, die ihnen stets Orientierung bieten.
Wie lang dauert diese Krise denn nun?!
Auch da habe ich wahrscheinlich keine befriedigende Antwort für dich.
- Meist besteht die Wackelzahnpubertät zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr. Allerdings wird sie anschließend von der Vorpubertät (8.-10.Lebensjahr) abgelöst.
- Es gibt bisher noch relativ wenig fachliche Literatur zu diesen Krisen, bis dato richtete sich die Forschung eher auf die zwei anderen, großen bekannten Krisen, nämlich die “Autonomieentwicklung” und die Pubertät, die ich nicht mehr zu meinem Bereich zähle .
- Keine Sorge, du wirst nicht mit deinem Kind von einer Krise in die nächste schlittern und es bleibt nicht für immer total anstrengend. Das Leben und die Entwicklung eines Kindes ist halt im Gesamten ein riesiger “Ablöseprozess” des Kindes von den Eltern. Manche Phasen sind mehr, andere weniger herausfordernd. Nicht jedes Kind durchläuft jede einzelne Phase total intensiv.
- Manchen Eltern hilft es einfach, dem Ganzen einen Namen zu geben und zu wissen “Okay, das ist nun die Wackelzahnpubertät” oder auch “Ah, jetzt beginnt dann wohl die Vorpubertät”.
Wie übersteht man nun diese Phase der "Wackelzahnpubertät"?
Für viele Eltern ist gerade diese Phase besonders anstrengend. Denn die „klassische Trotzphase“, in der man sich noch mantramäßig einreden kann, dass das Kind noch nichts dafür kann, denn die Hirnreife lässt kein anderes Verhalten zu, ist einfach vorbei. Das heißt, hier bedarf es ganz neues Wohlwollen und Verständnis, wenn das Kind sich konträr zu den gewohnten Vereinbarungen verhält und uns „dann auch noch“ angrinst.
5 Tipps, um die 6-Jahres-Krise gemeinsam zu meisternFolgende Impulse möchte ich dir mit auf den Weg geben, um diese Phase gemeinsam gut zu meistern:
Tipp 1: Reflektiere die Situation deines Kindes
- Auch wenn du denkst, dein Kind weiß inzwischen ganz genau, „dass es das nicht darf“, „dass es damit provoziert“: Behalte bitte die komplexe Gefühlslage inklusive Stimmungsschwankungen im Blick, die dein Kind gerade durchstehen muss.
Tipp 2: Bleib kompromissbereit
- Du bist die erwachsene Person. Versuche, deinem Kind in dieser unsicheren Lage voller körperlicher, psychischer und emotionaler Veränderungen Geborgenheit zu geben und bleibe kompromissbereit.
Tipp 3: Gib deinem Kind die notwendige Aufmerksamkeit.
- Reagiere wohlwollend auf das Werben deines Kindes um Aufmerksamkeit (auch wenn es schwerfällt) und blicke hinter die Fassade, was dein Kind braucht (Trost, Sicherheit, Freiraum?).
Tipp 4: Gib Sicherheit.
- Gib deinem Kind Sicherheit durch liebevolle elterliche Führung durch feste Strukturen, vereinbarte Familienregeln und bleibt im Gespräch darüber.
Tipp 5: Bleibt im Gespräch.
- Biete deinem Kind das Gespräch über die Schule, die Ängste, die Freude und all die anderen vielfältigen Gefühle an