Oktober 17, 2022

Ist das normal? Mein Kind macht Doktorspiele!

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Intro:

  • Penis, Scheide, Vagina, Vulvina: Viele Erwachsene laufen erstmal rot an, wenn sie über die vielfältigen Begriffe von Geschlechtsteilen stolpern.
  • Doch es ist wichtig, darüber ins Gespräch zu kommen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Kinder ihren Körper kennenlernen müssen, um später auch ihre Grenzen aufzeigen zu können.
  • Ich möchte mich euch also darüber sprechen, wie ihr damit umgehen könnt, wenn euer Kind beginnt, seinen Körper zu erkunden und Doktorspiele spielt.
  • In diesem Blogbeitrag erfährst du also Grundlegendes zur kindlichen sexuellen Entwicklung und worin sie sich zur erwachsenen Sexualität unterscheidet. Du erfährst, warum Doktorspiele wichtig sind, wie dabei Regeln vereinbart werden könnten. Zudem möchte ich Dir zeigen, was dieses Thema eigentlich mit Kinderschutz zu tun hat und wie Du dein Kind durch einen entspannten Umgang stärken kannst.
  • Sei bei meinem online Know-Wow-Abend am 26.Oktober 2022 dabei: "Kindliche Sexualität: Wie viel Doktorspiel ist normal?"

Das erfährst Du in dieser Folge:

  • Was ist kindliche Sexualität?
  • Wie kann ich mit Doktorspielen entspannt umgehen?
  • Was hat kindliche Sexualentwicklung mit Kinderschutz zu tun? 
  • Wie kann ich mein Kind stärken und vor Übergriffen schützen?

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Inhalt:

  • Wenn Kinder beginnen, ihren Körper zu erkunden und die Erfahrung machen, dass alle verschämt zur Seite schauen, beginnen sie, sich für ihren Körper und ihre Neugier zu schämen und zu verstecken.

Die kindliche Sexualität unterscheidet sich von der erwachsenen Sexualität!

  • Kinder durchlaufen in den ersten Lebensjahren Phasen psychosexueller Entwicklung. 
  • Doch sie agieren in dieser Phase total unbefangen und aus reiner Neugier. Sie sind schlicht dabei ihren Körper zu erforschen. Dieses Verhalten trifft nun auf das Schamgefühl von uns Erwachsenen. 
  • Dein Kind kennt jedoch in diesem Alter so etwas wie Scham noch nicht. Die kindliche Scham entsteht frühestens ab dem 3. Lebensjahr und ist meist erst so mit 5 Jahren ausgebildet.
  • Kindliche Sexualität und Lustempfinden ist auf alle Sinne und nicht rein genital bezogen: Kinder suchen mit allen Sinnen nach Lusterfüllung!
  • Kindliche sexuelle Aktivitäten sind nicht zielgerichtet - es geht zunächst rein um das Erforschen des Körpers und nicht um z.B. den Orgasmus.
  • Kindliche Lust ist egozentrisch und nicht beziehungsorientiert wie meist bei Erwachsenen. Ein Kind tut das für sich und nicht, um Liebe zu einer anderen Person auszudrücken. 

Kinder sind schon vorgeburtlich sexuelle Wesen

  • Schon im Mutterleib können sexuelle Erregungen sichtbar werden. Auch in den Monaten nach der Geburt, wenn mit den Eltern viel geschmust und gekuschelt wird, also Bonding stattfindet, können physische Reize sexuelle Erregung auslösen. Doch damit ist nicht gemeint, was wir Erwachsene unter sexueller Erregung verstehen.
  • Eltern berichten im ersten Lebensjahr ihres Babys, dass es - mit steigenden motorischen Fähigkeiten - zunehmend den eigenen Körper und auch die Geschlechtsorgane entdeckt. Was anfangs zufällig ist, wird nach und nach gezielter, denn Kinder empfinden dabei Lust.
  • Hinterfragt euch mal selbst: Wie reagiert ihr denn eigentlich, wenn euer Baby auf dem Wickeltisch seine Geschlechtsorgane entdeckt? Benennt ihr das genauso wie die Nase, die Arme, die Beine? 
  • Die meisten Erwachsenen bleiben stumm oder erfinden Fantasieworte. “Jaaa, da ist die Nase. Da ist dein Ohr. Die Arme! Und das - äh deine Mumu / dein Pipi!”. Oder es wird verschämt die Hand weggezogen. 

Die kleinen Forscher entdecken die Welt - und den eigenen Körper 

  • Dabei wollen Kinder die Welt erforschen. Am nächsten ist dabei der eigene Körper. Sie wollen ertasten, befühlen, schmecken, riechen, mit allen Sinnen ohne erotische Hintergedanken. Dadurch entwickelt sich das Körper- und Selbstbild. Dies ist auch unheimlich wichtig für die Entstehung späterer, erwachsener Beziehungen.

Ausbildung der Geschlechtsidentität: Du siehst anders aus als ich

  • Wenn die Kinder älter werden, so ab ca. 2 Jahren, wird die Erforschung des eigenen Körpers und die der anderen intensiver. Kinder beginnen Fragen zu stellen, auch zum Körper ihrer Eltern. 
  • Es gibt so viele unterschiedliche Begriffe für Geschlechtsorgane: Pipi. Lulli, Penis, Pipimann, Mumu, Muschi, Scheide. Viele nutzen familienintern Begriffe für Geschlechtsteile, die auf den ersten Blick nicht als Bezeichnung für die Genitalien zu erkennen sind. 
  • Du solltest mit deinem Kind besprechen, dass es verschiedene Begriffe gibt. Benennt Körperteile klar. Dabei solltet ihr Geschlechtsteile nicht auslassen und die Begriffe dafür auch variieren.

Regeln für die Erforschung des Körpers

  • Wenn dein Kind älter wird, dann wird es wahrscheinlich irgendwann beginnen, sich mit zunehmendem Schamgefühl (ab ca. 3,5- 4Jahren) für Doktorspiele und Körpererkundungsspiele mit anderen Kindern zurückzuziehen. Dann ist es wichtig, dass dein Kind die Sicherheit hat, mit Dir darüber reden zu können. Ihr solltet gemeinsam Regeln vereinbaren, die von allen eingehalten werden. 

Regeln könnten sein:

  1. Ein “Stopp” gilt immer! Auch wenn Kinder uns gegenüber ein “Stopp” signalisieren!
  2. Es wird nichts in Körperöffnungen gesteckt.
  3. Doktorspiele sind freiwillig und können jederzeit beendet werden.
  4. Zwischen den Kindern sollten keine großen Entwicklungsunterschiede sein, damit ein Ungleichgewicht im Machtverhältnis vermieden wird.
  • Eine fehlende Kommunikation von Dir mit deinem Kind über Geschlechtsteile oder Sexualität kann negative Folgen haben. Eventuell erlangen sie dann das Gefühl, dass alles zwischen ihren Beinen ein blinder Fleck und eine Tabuzone oder irgendwie eine geheime Sache ist. Als Folge suchen sie in gefährlichen Situationen eventuell seltener das Gespräch zu Dir. 

Ich finde es unheimlich wichtig, dass wir unser eigenes Schamgefühl zurückstellen und unser Kind stark machen, wenn es um Kinderschutz geht. Unser Kind kann nur effektiv geschützt sein:

  • Wenn es weiß, wie seine Körperteile heißen.
  • Wenn es weiß, dass es über seinen eigenen Körper bestimmen darf.
  • Wenn es schöne von unangenehmen Empfindungen unterscheiden kann.

Deshalb geht mein nächster Know-Wow-Abend genau um dieses Thema! Bist du dabei? Meld dich hier an.

Deine Annika

Know-Wow

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Hi, ich bin Annika, Expertin für frühkindliche Entwicklung und Spezialistin für die Beratung von Familien. Ich zeige dir, wie du dein Kind friedlich und bedürfnisorientiert durch die Autonomieentwicklung ("Trotzphase") begleitest.

Bedürfnisorientiert. Selbstbestimmt. Ganzheitlich.

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